Am 24. September traf Herr Wang Yi, Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der KP Chinas,am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York den Schweizer Aussenminister, Ignazio Cassis.
Wang Yi erklärte, dass in diesem Jahr der 75. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China gefeiert werde. Die Schweiz sei eines der ersten westlichen Länder gewesen, die die Volksrepublik China anerkannten und diplomatische Beziehungen mit China aufgenommen haben. Im Laufe der Entwicklung der Volksrepublik hätten sich die Beziehungen zwischen China und der Schweiz kontinuierlich vertieft. Im Jahr 2016 kündigten Präsident Xi Jinping und die Schweizer Führung gemeinsam die Gründung einer innovativen strategischen Partnerschaft zwischen China und der Schweiz an, was die neue Vision für die bilateralen Beziehungen eröffnete. Heute haben die beiden Länder gemeinsam angekündigt, offiziell Verhandlungen über eine Modernisierung ihres Freihandelsabkommens aufzunehmen, was eine erfreuliche Nachricht ist. Vor dem Hintergrund vom zunehmenden Protektionismus und der Anti-Globalisierungstendenz sollten China und die Schweiz als Verfechter des Freihandels mit konkreten Massnahmen zeigen, dass die wirtschaftliche Globalisierung nicht aufzuhalten ist.
Wang Yi betonte, dass die dritte Plenartagung des 20. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas erfolgreich stattgefunden habe und einen Plan für die weitere Vertiefung der Reformen sowie die Erweiterung der Öffnung nach aussen erarbeitet habe. Die Schweizer Unternehmen seien eingeladen, ihren Innovationsgeist weiter zu fördern, Chancen frühzeitig zu nutzen, den chinesischen Markt aktiv zu erschliessen und gemeinsam von der Entwicklung Chinas zu profitieren. Beide Seiten sollten das politische Vertrauen pflegen, auf gegenseitigem Respekt und Gleichbehandlung bestehen, um eine gesunde und stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen zu gewährleisten.
Cassis antwortete, die Aufnahme von Verhandlungen über die Modernisierung des Freihandelsabkommens sei eine gute Nachricht für die Schweiz und China. Die Schweiz werde sich dafür einsetzen, den Verhandlungsprozess voranzutreiben und die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu fördern. Die Schweiz schätze die Entwicklungserfolge Chinas, messe der Partnerschaft mit China grosse Bedeutung bei und halte an der Ein-China-Politik fest. Die Schweizer Seite freue sich auf die Zusammenarbeit mit China im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im nächsten Jahr und hoffe, dass dies der Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen Impulse geben wird. Angesichts der zunehmenden globalen Spannungen und einer möglichen Spaltung der Welt sollte die Länder einen engen Dialog pflegen,und die Zukunft gemeinsam gestalten. Die Schweiz sei bereit, die Zusammenarbeit mit China zu intensivieren, um den Weltfrieden zu wahren und die Entwicklung und Wohlstand zu fördern.
Die beiden Seiten tauschten sich auch über die Ukraine-Krise aus. Cassis bezeichnete den Sechs-Punkte-Konsens von China und Brasilien zur Ukraine-Krise als konstruktiv, der neue Ansätze zum Friedensgespräch und neue Orientierung darstellt.