Interview der «Bilan»-Chefredakteurin mit Herrn Botschafter Geng Wenbing
2018-06-01 21:00

Am 30.05.2018 gewährte Herr Botschafter Geng Wenbing Frau Myret Zaki, der Chefredakteurin der renommierten frankophonen Zeitung «Bilan», ein Interview über den Standpunkt Chinas über den Nahen Osten, die koreanische Halbinsel und den Aufschwung des weltweit zu spürenden Protektionismus etc.

Bezüglich des Nahen Ostens wies Herr Botschafter Geng zunächst auf die komplexe historische Wurzel der Problematik hin. In den vergangenen Jahren tauchten mehrere Brennpunkte auf,  die miteinander verwoben seien. Die humanitäre Hilfe der internationalen Gesellschaft für die von Krieg zerrütteten Länder in dieser Region sei zwar ein gutes Mittel, den Menschen dort Beihilfe zu leisten. Jedoch könnten solche Hilfeleistungen die Probleme nicht vom Grunde auf lösen. Während des Friedensprozesses solle die internationale Gemeinschaft  sich auch über die tiefgreifenden Ursachen nachdenken, die zu den regionalen Unruhen führten, so dass der Wiederaufbau den richtigen Antrieb bekommen könne und die soziale sowie wirtschaftliche Entwicklung gefördert werden könne. Dabei solle der Fokus aber nicht allein auf den Antiterrorismus und die Demokratisierung gesetzt werden, was vom Westen stark propagiert werde. Weder ein Krieg noch der Absturz einer Regierung bringe automatisch die Demokratisierung. Ausländische Interventionen sollten vermindert werden; stattdessen solle man der eigenständigen Entscheidung der jeweiligen Bevölkerung Respekt erweisen.

In Bezug auf die Situation auf der koreanischen Halbinsel meinte Herr Botschafter Geng, dass die beiden Länder ein und derselben Nation angehörten. China sei immer der Überzeugung, dass diese beiden Länder mit Hilfe der Dialoge und Kommunikation das gegenseitige Vertrauen erzeugen sollten, um ihre Beziehung zu verbessern. In den jüngsten Zeiten entwickle sich die Beziehung zwischen Nord- und Südkorea in positiver Richtung, ihre Interaktion habe zugenommen. Dies stehe im Einklang mit den gemeinsamen Interessen der Länder und entsprecheder Erwartung der internationalen Gemeinschaft. Um das Problem zu lösen, müssten sich alle teilnehmenden Parteien bemühen. Was dieser positiven Entwicklung ein Hindernis stellen würde, sei die Situation, dass die eine Seite ihren guten Willen zeige, die andere Seit aber auf härterer Einstellung beharre. Es sei zu wünschen, dass die betroffenen Parteien die gegenwärtige Chance zum Frieden ernst nehmen könnten und als Förderer des Friedensprozess fungieren würden.
Betreffend des Handelskonfliktes zwischen China und den USA hob Herr Botschafter Geng hervor, dass China nichtnachÜberschuss im Aussenhandel anstrebe. Handelspartner sollten Geschäfte mit gegenseitigem Respekt durchführen. Es sei nicht recht, dass die USA das Handelsdefizit als Ausrede benutzten, um einen Handelskrieg zu provozieren. Die Wechselhaftigkeit der USA in Bezug auf ihre Handelsbeziehung zu China unterminiere die normale Handelsordnung und trage nicht dazu bei, Probleme zu lösen.

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