Rede von Herrn Botschafter GENG Wenbing am Empfang der chinesischen Botschaft über den 19. Parteitag der KPCh und die chineasisch-schweizerischen Beziehungen
2017-11-08 16:03

Sehr geehrter Herr Präsident Wagner,

sehr geehrter Herr Botschafter Matyassy,

liebe Gäste und Freunde,

meine Damen und Herren,

guten Abend. Es ist mir eine grosse Freude, alle anwesenden Gäste herzlich willkommen zu heissen. Zu den heutigen Gästen gehören Mitglieder der Gesellschaft Schweiz-China, schweizerische Diplomaten, die in China gearbeitet haben, und Mitglieder der Chinese Association of Science and Technology Switzerland. Obwohl sie von verschiedenen Gesellschaften kommen und in unterschiedlichen Bereichen tätig sind, haben Sie eine Gemeinsamkeit, nämlich, dass Sie alle langjährig Entwicklung Chinas und die chinesisch-schweizerischen Beziehungen mit Aufmerksamkeit verfolgt haben und aktive Beiträge zum Austausch in sämtlichen Bereichen zwischen den beiden Ländern geleistet haben. Hiermit möchte ich Ihnen meinen höchsten Respekt ausrichten und mich bei Ihnen dafür herzlich bedanken.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde, heute kommen wir hier zusammen und werfen einen Rückblick auf die bilaterale Beziehung in diesem Jahr, da 2017 ein ungewöhnliches und enorm wichtiges Jahr für die Beziehung zwischen China und der Schweiz ist. Der Staatspräsident Chinas, Herr Xi Jinping, hat Anfang des Jahres zum ersten Mal der Schweiz einen Staatsbesuch abgestattet und an dem WEF-Jahrestreffen in Davos teilgenommen. Präsident Xi wurde von der sSchweizerischen Seite warmherzig empfangen. Der Besuch war vom grossen Erfolg gekrönt und hat unsere Beziehung und Zusammenarbeit in allerlei Hinsicht erweitert und vertieft. Im Mai hat die Bundespräsidentin Doris Leuthard auf Einladung an dem “Belt and Road” Forum in Beijing teilgenommen; dabei hat sie mit Präsidenten Xi offene und freundschaftliche Gespräche über die Beziehung beider Länder getauscht. Die Tatsache, dass Politiker höchster Ebene von beiden Ländern innerhalb eines halben Jahres einander besucht haben, hat nicht nur die persönliche Freundschaft zwischen ihnen gestärkt, auch das politische Vertrauen zwischen beiden Ländern hat ein neues Niveau erreicht. Dadurch ist die Grundlage der innovativen strategischen Partnerschaft befestigt, und die Orientierung künftiger Entwicklung wird bestimmt.

Hinsichtlich der chinesisch-schweizerischen Beziehungen lässt sich das Jahr 2017 durch zahlreiche Highlights auszeichnen, die ich hier allerdings nicht einzeln auflisten werde. Stattdessen möchte ich Folgendes als Beispiele nennen: Erstens, die wirtschaftliche Zusammenarbeit hat erneut Fortschritte gemacht. Laut Statistik ist das bilaterale Handelsvolumen in den ersten 3 Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 15% angestiegen. Voraussichtlich wird das Handelsvolumen im ganzen Jahr einen neuen Rekord setzen. Die Verhandlung über das Upgrade des Freihandelsabkommens wird bald anfangen, was die Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit zwischen beiden Ländern stärken und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen fördern wird. Vom 5. bis zum 10. Nov. 2018 wird China das erste International Import Expo in Shanghai veranstalten. Dies ist eine wichtige Massnahme der chinesischen Seite, das Versprechen für weitere Öffnung des Marktes zu erfüllen und den internationalen Handel zu fördern. Gleichzeitig erweist sich dies auch als eine gute Chance für schweizerische Handelsfirmen, weitere Geschäfte in China zu führen und ihre Unternehmen bekannter zu machen. Hiermit möchte ich im Namen des chinesischen Veranstalters alle schweizerischen Unternehmen zu diesem Expo einladen.

Zweitens, das Tourismus-Jahr schafft eine neue gute Plattform für den Austausch zwischen beiden Ländern. Die Zahl der chinesischen Touristen ist stark gewachsen. Dadurch wird nicht nur unsere Koorperation in der Branche Tourismus gefördert, sondern das gegenseitige Verständnis unter den beiden Völkern verbessert sich auch.

Drittens, die erste schweizerische Grundschule in China wurde Ende Oktober in Beijing gegründet. Die Schule ist zwar klein, aber die Bedeutung ist gross. Damit ist ein neuer Meilenstein im Bildungsbereich neben unserer Zusammenarbeit in Hochschulen und Berufsausbildung gelegt. Die Entwicklung unserer freundschaftlichen Beziehung hat sich auf die Kindergeneration erweitert. So haben wir, Engagierte in der chinesisch-schweizerischen Beziehungen, Nachfolger.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,

Die heute anwesenden Gäste und einige Freunde, die leider nicht kommen können, kümmern sich und engagieren sich langjährig für eine gesunde und gute Enwicklung der bilateralen Beziehung zwischen China und der Schweiz. Wir freuen uns zu sehen, dass die chinesisch-schweizerischen Beziehungen ein Vorbild der Beziehungen zwischen Ländern unterschiedlicher Gesellschaftssysteme, verschiedener Ideologien und Grössen darstellt. Darauf sind wir stolz. Wir sind davon überzeugt, dass Beziehung zwischen zwei Ländern nach dem Prinzip der Gleichberechtigung, des gegenseitigen Nutzens und des gemeinsamen Gewinns aufgebaut ist. Solche Beziehung wirken in den gegenwärtigen internationalen Beziehungen als positiver Faktor.

Anschliessend möchte ich Ihnen noch einige Informationen über das heutige China und den gerade abgeschlossenen 19. Parteitag der KPCh geben. In einem Interview mit der Basler Zeitung habe ich den Bericht vom Präsidenten Xi auf dem Parteitag ausführlich erläutert. Hiermit möchte ich Sie auf einen Punkt aufmerksam machen: um China richtig zu beobachten und den Bericht vom Präsidenten Xi richtig zu verstehen, muss man den geeigneten Aspekt auswählen und die Zukunft Chinas mithilfe der Kenntnisse über die verschiedenen historischen Entwicklungsstadien betrachten.

So, wie kann man China klar und objektive beobachten? Meiner Meinung nach soll man die chinesische Neuzeit-Geschichte kennen, also die Geschichte vom Ende der Qing-Dynastie bis zur Gründung der Volksrepublik. Präsident Xi sagte, China habe nach dem Opiumkrieg ein dunkles Zeitalter der inneren Unruhen und äusseren Übergriffe erlebt. Währenddessen habe die chinesische Bevölkerung unter häufigen Kriegen sowie zerstörter Heimat gelitten und das Volk habe in bitterer Not gelebt. So lässt sich ein wahres Bild der chinesischen neuzeitlichen Geschichte abzeichnen. Davon ausgehend kann man die gegenwärtige Entwicklung Chinas betrachten, dann ist es wohl nachvollziehbar, was für Bedeutung es hat, dass die chinesische Bevölkerung unter der Leitung der KPCh grossartige Erfolge erzielt hat, und warum wir Chinesen darauf bestehen, unbeiirt den Weg des Sozialismus chinesischer Prägung zu gehen.

Liebe Freunde, um das moderne China zu verstehen, ist es des Weiteren notwendig, die verschiedenen Entwicklungsphasen in den 68 Jahren nach der Gründung der Volksrepublik China zu kennen. Gut zu wissen ist Folgendes: Kurz nach der Gründung der Volksrepublik China lag das BIP-pro-Kopf unter 100 US-Dollar; die durchschnittliche Lebenserwartung von Chinesen betrug 36 Jahre. Zu Anfang der Reform- und Öffnungsära lag das BIP-pro-Kopf etwa bei 200 US-Dollar, wobei ein grosser Anteil der Bevölkerung noch Mangel am Nötigsten litt . Heutzutage beträgt das BIP-pro-Kopf in China mehr als 8000 US-Dollar, in manchen Gebieten / Regionen ist sogar die Höhe von 10,000 überschritten. Weltweit gesehen steht China mit dessen Gesamtwirtschaftsleistung auf dem zweiten Platz. Das Lebensstandard der 1,3 Mrd. Bevölkerung hat das Niveau des bescheidenen Wohlstandes erreicht. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt nun 78 Jahre. Knapp 40 Jahre nach der Einfürhung der Reform- und Öffnungspolitik hat China grosse wirtschaftliche Erfolge erzielt. Was uns Chinesen aber besonders stolz macht, ist die Tatsache, dass 600 Mio. Chinesen von der Armut befreit worden sind. Das Leben der Bevölkerung hat sich dermassen geändert, dass man sich nicht mehr Sorgen darum machen muss, „was möchte ich essen“, sondern man denkt eher daran, „was möchte ich nicht essen“. Für weitere Entwicklung hat der 19. Parteitag eine 3-Schritte-Strategie entworfen. Im ersten Schritt bis zum Jahr 2020 soll der Aufbau einer Gesellschaft bescheidenen Wohlstandes vollendet werden. Das bedeutet wohl, dass die letzten in Not lebenden 40 Mio Menschen von der Armut befreit werden sollen. Der zweite Schritt dauert von 2020 bis 2035. Auf der Basis der Vollendung des Aufbaus einer Gesellschaft bescheidenen Wohlstandes werden wir weitere 15 Jahre fleissig arbeiten müssen, um die sozialistische Modernisierung Chinas im Wesentlichen zu realisieren. Der dritte Schritt umfasst die Zeit zwischen 2035 und 2050. Das Realisieren der sozialistischen Modernisierung vorausgesetzt, brauchen wir wiederum 15 Jahre, um China in ein modernes sozialistisches und mächtiges Land, geprägt von Prospärität, Demokratie, Zivilisiertheit, Harmonie und Schönheit, umzuwandeln. Bis zu jener Zeit werden die Chinesen ein genauso glückliches Leben führen können wie die Schweizer, die weltweit ganz vorne stehen. Das ist nicht nur der Erfolg der chinesischen Bevölkerung, sondern ist auch ein grosser Beitrag zum Fortschritt der Menschheit.

Meine Damen und Herren, liebe Freunde,

Wir befinden uns jetzt in einer neuen Ära des Sozialismus chinesischer Prägung; ebenfalls ist die Beziehung zwischen China und der Schweiz in eine neue Phase der beschleunigten und umfangreichen Entwicklung getreten. Wir sind zutiefst vom Folgenden überzeugt: Je besser China und die Schweiz sich entwickeln können, desto grösser wird das Potenzial unserer Zusammenarbeit sein, desto ertragreicher werden deren Ergebnisse sein. Dies kommt nicht nur der Bevölkeung der beiden Länder zu gute, sondern wird auch Beitrag zu de

Entwicklung und der Prospärität der Menschheit leisten. Auf dem Jahrestreffen der Gesellschaft Schweiz-China im letzten Jahr habe ich bereits gesagt, dass wir einen neuen Frühling der chinesisch-schweizerischen Beziehungen erleben werden. Arbeiten wir also weiterhin so fleissig auf diesem fruchtbaren Boden, und lass uns auf eine bessere Ernte hoffen.

Danke.

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