Telefonisches Gespräch zwischen WANG Yi und Herrn Bundesrat resp. Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis
2021-12-17 22:40

Am 27. November 2021 führte Herr Staatsrat und Aussenminister WANG Yi ein Telefongespräch mit seinem Amtskollegen, Herrn Bundesrat und Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis.

WANG Yi sagte, die Schweiz sei eins der ersten westlichen Länder, die die Volksrepublik China anerkannt und diplomatische Beziehungen mit dem neuen China aufgenommen hätten. Seit mehr als 70 Jahren entwickelten sich die chinesisch-schweizerischen Beziehungen auf eine gesunde und nachhaltige Art und Weise und hätten dabei nützliche Erfahrungen gesammelt. Dazu zählte erstens die Lektion, gegenseitig zu respektieren, einander gleichberechtigt zu behandeln, auf die Andersartigkeit des Anderen zu achten, voneinander zu lernen und sich in Zusammenarbeit zu verbessern. Zweitens seien die chinesisch-schweizerischen Beziehungen dadurch gekennzeichnet, dass beide Seiten den Mut hätten, Pionierarbeit zu leisten und sich innovativ zu engagieren, was dazu geführt habe, dass sie mehrere «Erste» geschaffen und als allererste die «innovative strategische Partnerschaft» ins Leben gerufen hätten, die einen starken Motor für die Weiterentwicklung der chinesisch-schweizerischen Beziehungen darbiete. Drittens gelte die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern als Win-Win-Kooperation, von der beide Seiten profitieren könnten. Dabei seien die jeweiligen Stärken zusammengebracht und die pragmatische Zusammenarbeit vertieft worden, die den Bevölkerungen beider Länder greifbares Nutzen bringe. Von Januar bis September 2021 sei das bilaterale Handelsvolumen trotz der Auswirkungen der Epidemie um mehr als 70% im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, ein Fakt, der die Widerstandsfähigkeit und die Vitalität der chinesisch-schweizerischen Beziehungen sowie die unübersehbare Bedeutung des Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern hervorhebe.

Zudem wies WANG Yi darauf hin, dass China und die Schweiz bei der Epidemibekämpfung gegenseitig unterstützten, um gemeinsam die aktuelle Krise zu überwinden. Die auf dem Matterhorn gehisste chinesische Flagge und die auf dem Yulong Xueshan (Jadedrachen-Schneegebirge) gehisste Schweizer Flagge seien entferntes Echo für einander, es sei ein Symbol der Solidarität. In der Schweiz befinde sich der Hauptsitz der WHO. China sei bereit, zusammen mit der Schweiz zu arbeiten, um die WHO in ihrer gebührenden Rolle zu unterstützen und gemeinsam zu einer gerechten Verteilung der Covid-Impfstoffe auf der ganzen Welt beizutragen.

WANG Yi sagte, die Schweiz sei eine starke Wintersportmacht. China sei bereit, Austausche und Zusammenarbeit in Bezug auf Stadionaufbau und Personalausbildung etc., um den chinesisch-schweizerischen Beziehungen neue Impulse zu verleihen und gemeinsam den Eis- und Schneesport zu fördern. Die Schweiz beherberge den Sitz des IOC. Beide Seiten sollten gemeinsam gegen Versuchen vorgehen, die die Politisierung des Sportes vorsähen, um ein gesundes Umfeld für internationale Wettkämpfe zu schaffen.

Cassis war einverstanden damit, was WANG Yi zum Ausdruck gebracht hatte. Er unterstrich dazu, dass die guten und engen Beziehungen, die die Schweiz und China zu pflegen wüssten, sei dem gegenseitigen Respekt, dem gegenseitigen Vertrauen und der gegenseitigen Wertschätzung zu verdanken. Die von den beiden Ländern festgelegte «innovative strategische Partnerschaft» zeige deutlich den innovativen Pioniergeist der beiden Seiten.  Die Schweiz gratuliere China zu dessen bemerkenswerten Erfolgen bei der Epidemiebekämpfung und bedanke sich bei China für die Unterstützung und Zusammenarbeit. Darüber hinaus würdigte Cassis die wichtige Rolle Chinas bei der globalen Wirtschaftserholung mit lobenden Worten. Die Schweiz, so Cassis, lehne die Politisierung des Sportes ab und gratuliere Beijing für die reibungslose Vorbereitung für die Olympischen Winterspiele. Die Schweiz sei überzeugt, dass diese Winterspiele in Beijing ein erfolgreiches Event sein würden.

Beide Seiten kamen übereinstimmend zur Bekennung, dass die Verhandlung zum Upgrade des Freihandelsabkommens so schnell wie möglich wiederaufgenommen werden sollte.

Darüber hinaus tauschten sie sich über den Multilateralismus aus. WANG Yi sagte, China und die Schweiz seien beide Verfechter der Globalisierung und Verteidiger des Multilateralismus. China wisse das konstruktive Engagement der Schweiz bei der Beilegung von international politischen Streitigkeiten zu schätzen. China und die Schweiz sollten sich gemeinsam bemühen, den wahren Multilateralismus zu praktizieren, gemeinsam das internationale System, in dessen Mittelpunkt die Vereinten Nationen stünden, die auf dem Völkerrecht basierende internationale Ordnung, das auf der UN-Charta aufgebaute Standardregelwerk der internationalen Beziehungen sowie das multilaterale Handelssystem mit dem Fokus auf die WTO zu verteidigen. Cassis stimmte WANG zu und sagte, angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen sei die Schweiz der Ansicht, den Multilateralismus noch entschlossener verteidigen und fördern zu müssen und internationale Organisationen wie die WTO dabei zu unterstützen, ihre gebührende Rolle zu spielen.

WANG Yi sagte des Weiteren, Herr Aussenminister resp. Vorsteher des EDA habe kürzlich erklärt, dass die Schweiz die Rolle des Mediators in internationalen Angelegenheiten übernehmen wolle. Dies spiegle die herkömmliche Stärke und den einzigartigen Einfluss der Schweiz wider. China wisse es zu schätzen. China habe grosse Hoffnung darauf, dass die Schweiz als Brücke zwischen orientalischen und westlichen Zivilisationen, zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, vor allem aber zwischen Europa und China, den beiden grossen Mächten, fungiere. WANG Yi erklärte, dass der Multilateralismus das Fundament, völkerrechtliche Regeln die Stütze dieser Brücke darstellen sollten. Dabei sollten die Gerechtigkeit und Fairness der Pass sein. Nur so sei die langfristige Solidarität garantiert, nur so werde man mehr Unterstützung und Akzeptanz von der internationalen Gemeinschaft erhalten.

Zuletzt hat Cassis seine Bedaure ausgesprochen. Er sagte, er habe sich sehr auf den Besuch in China gefreut. Bedauerlicherweise musste er aber wegen technischer Probleme seinen Jets seinen Plan ändern, was dazu geführt habe, dass die geplante dritte Runde des strategischen Dialogs auf Aussenministerebene nicht stattfinden könne. Das heutige Telefongespräch sei sehr informativ, und er hoffe, ein vis-à-vis Treffen so schnell wie möglich zu organisieren und den strategischen Dialog zwischen den beiden Ländern fortzusetzen. 


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